Liebe Textilfreundinnen, liebe Textilfreunde,
als Nathalie und Christof Wolters vor mehr als zehn Jahren die Idee und das Konzept eines Forums für Textilkunst in Berlin entwickelten, waren meine Kolleginnen und ich begeistert. Mit der Textile Art Berlin (TAB) gab es endlich eine Möglichkeit, dem Textilen im weitesten Sinne mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken. Natürlich gab es immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen zu textilen Themen, wie sie vor allem unser Museum Europäischer Kulturen (MEK) veranstaltet hat. Aber eine Messe versprach eine ungeahnte Erweiterung des textilen Horizontes und die Bündelung von Zielgruppen. Einzelne Institutionen könnten dies niemals erreichen.
Vor dem Hintergrund der textilen Geschichte und heutigen Modestadt Berlins war die Initiative von Nathalie und Christof Wolters nicht nur überfällig, sondern folgerichtig. Sie hatten den richtigen Nerv getroffen – der anhaltende Erfolg der Messe gibt ihnen Recht. Dies spürt auch das MEK: Meine Kolleginnen und ich wirken an der TAB von Anfang an als einziges Museum aktiv mit, indem wir die Besucherinnen und Besucher nachhaltig auf unsere reichhaltigen textilen Sammlungen, entsprechende Ausstellungen und Veranstaltungen aufmerksam machen. So konnten wir über all die Jahre ein großes textiles Netzwerk aufbauen, das weit über Berlin hinaus reicht und allen Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen nutzt und Freude bereitet.
Wir durften über all die Jahre miterleben, wie die TAB wuchs, indem sie vielgestaltiger und damit spannender wurde. Vor allem professionalisierte sie sich nicht nur in der Organisation, sondern auch auf dem Gebiet des Marketings. An Medienpartnern war anfangs gar nicht zu denken, mittlerweile nehmen die Logos aller Partner – so auch Förderer und Sponsoren – sehr viel Platz auf einem sechsseitigen Flyer ein. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Konzept und der Erfolg der TAB überzeugt.
Zur Professionalisierung der Textilmesse gehört natürlich auch die Suche nach angemessenen Locations; der PHORMS Campus in Berlin-Mitte scheint alle Anforderungen zu erfüllen. Dass die TAB ein wirklich komplexes Projekt darstellt, zeugt nicht zuletzt von dem entsprechend großen, ehrenamtlich tätigen Organisationsteam. Für seine Arbeit bin ich sehr dankbar. Umso mehr freut und ehrt es mich, dass ich als Vertreterin des MEK die Schirmherrschaft dieser wunderbaren Textile Art Berlin übernehmen durfte.
Prof. Dr. Elisabeth Tietmeyer
Direktorin
Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin